Die Geschichte eines ausserordentlichen Fahrzeuges

Bulli, Splitty, Hippie Bus und "WILU"

Es dürfte eher die Ausnahme sein, dass ein Nutzfahrzeug zum begehrten Sammlerobjekt wird, und sogar einen gewissen Kultstatus erreicht. Für die ersten Modelle aus der Baureihe der Volkswagen-Transporter ist das jedenfalls eingetreten, und die betagten Arbeitstiere aus den Wirtschaftswundertagen der fünfziger und sechziger Jahre haben heute unter Oldie-Liebhabern einen hohen Stellenwert.  

Das gilt in besonderem Masse für den hübschen "Samba-Bus", der inzwischen zu beachtlichen Summen gehandelt wird, aber auch in etwas bescheidenerem Rahmen für seine Brüder Fensterbus, Kastenwagen und Pritsche. Gemeinsam war ihnen allen die geteilte Frontscheibe, eine der herausragendsten Charakteristika dieser ersten Modellreihe, die bis 1967 gebaut wurde, und die werksintern Typ 2 T1 genannt wurde.

Schnell wurde auch der hohe Freizeitwert dieser Fahrzeuge erkannt, und die Firma "Westfalia" stattete sie mit den ersten Campingeinrichtungen aus. Der Begriff "Campingbus" etablierte sich, und ich assoziierte damit immer einen VW-Bus.

Als ich dann in den siebziger Jahren zahlreiche Reisen unternahm, war jedoch für mich der Komfort eines Campingbusses ausser Reichweite. Ich besass einen Ford Escort Kombi, und der musste für die kleinen und grossen "Expeditionen" herhalten. Dabei wohnten und übernachteten wir im Zelt, und auch so manches Mal mehr schlecht als recht im Auto, auf den eigens dafür eingebauten Liegesitzen.


 Mein Ford Escort trug uns zwar bis nach Afghanistan, doch insgeheim träumten wir von einem VW-Campingbus

So kamen wir damals u.a. bis nach Persien und Afghanistan, stets jedoch insgeheim von den Möglichkeiten und Bequemlichkeiten eines Campingbusses träumend, und dabei erschien uns ein Volkswagen-Bus als das Non-Plus-Ultra. Er war geräumig und doch kompakt, galt als geländegängig und robust, und Ersatzteile waren leicht und preiswert zu bekommen.

Als ich dann im Sommer 1975 auf einem Schrottplatz einen alten VW-Feuerwehrbus entdeckte und für nur 100 DM kaufte, ging es mir also nicht um Kult und Sammlerwert, sondern meine Partnerin und ich wollten lediglich für wenig Geld zu einen Campingbus kommen.

Das gute Stück war Baujahr 1959, hatte also damals bereits 16 Dienstjahre auf dem Buckel. Aber das störte mich nicht, denn diese antiquierten Busse, mit ihrer geteilten Frontscheibe und den kleinen Seitenfensterchen, fand ich ausgesprochen reizvoll. Hauptsache das Blech war in Ordnung, die Technik konnte man leicht und kostengünstig ersetzen.


Unser VW-Bus "WILU" auf der algerischen Tanezrouft-Piste im April 1983

In der Folge baute ich den Bus zum Campingfahrzeug aus, er wurde als "Sonder-Kfz-Wohnmobil" zugelassen, und hiess dann bei uns nur noch der "WILU", auf Grund der Buchstabenkombination seines Kennzeichens.

Die Geschichte dieses Werdegangs, und die Geschichten der gemeinsamen Erlebnisse und Reisen mit diesem treuen Fahrzeug, kann man nun auf dieser Website in vielen Details nachlesen.

Vorneweg sei eines noch bemerkt: Der "WILU", inzwischen 57 Jahre alt, existiert noch heute (2016). Und ich werde alles was in meiner Macht steht tun, damit er nie wieder auf einen Schrottplatz kommt!


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