WILU's Reisen
Die grosse Reise zur Elfenbeinküste

19.12.81 - 13.7.83

 


19.12.81  -  13.7.83
              572 T age

Spanien - Marokko - Algerien
          Niger  -  Obervolta
     Elfenbeinküste  -  Mali

40.730 Km

Wiesbaden - Barcelona  -  Valencia  -  Málaga - Melilla - Tlemcen  - Ghardaia Ouargla - In Amenas - Djanet  - Tamanrasset - Málaga - Wiesbaden
Wiesbaden - Barcelona - Málaga - Algeciras - Ceuta Rabat - Casablanca - Agadir Ouarzazate  - Marrakech - Casablanca - Rabat  Meknes - Fés - Oujda - Tlemcen Oran Mostaganem - Algier  Biskra - El Oued - Ghardaia - El Golea - In Salah Tamanrasset  -  Arlit - Agadez  - Tahoua - Niamey - Ouagadougou - Korhogo Bouaké  - Yamoussoukro  -  Abidjan - Sassandra - San Pedro - Grand Béréby Soubré - Guiglo -  Daloa Bouaké - Bobo Dioulasso - Ouagadougou - Niamey -  Gao - Reggane - Timimoun - Béchar  - Oujda - Melilla - Málaga - Granada Barcelona - Genf - Bern - Stuttgart - Wiesbaden   
(Karte)


2 Personen, Kosten inklusive aller Nebenausgaben 20,50 DM am Tag pro Person


Schwungrad löst sich, mit Folgeschäden - Nuten in hinterer Radtrommel ausgeschlagen  -  Kupplungsseil gerissen - Gaszug ausgehakt - Kabelbrand durch Kurzschluss - Zweitbatterie ausgefallen - Kohlen der Lichtmaschine abgenutzt  -  Lichtmaschinenlager defekt  - Unterbrecherkontakte gebrochen 2 Keilriemen gerissen  -  1 Hinterradlager defekt  -  Benzinpumpe setzt mehrfach aus  -  3 Reifen Totalschäden  -  2 Stossdämpfer ausgefallen
Hupe ausgefallen  -  Bodenventil im Hauptbremszylinder defekt Hauptölkühler undicht, Motor verliert Öl


 

Teil 1
Über Djanet nach Tamanrasset,
zu den Gipfeln des Hoggar

 (Reiseroute Teil 1)
 

Der Herbst 1981 steht ganz im Zeichen von Reisevorbereitungen, denn wir wollen ein Vorhaben verwirklichen, welches wir uns 1977 in Tamanrasset spontan vorgenommen hatten: Einmal die ganze Sahara von Nord nach Süd zu durchqueren, und durch den Sahel bis zu den tropischen Stränden der Elfenbeinküste zu fahren!

Der WILU ist inzwischen 22 Jahre alt, und hat bereits 270.000 Km absolviert. Wir sind aber guter Hoffnung, dass er auch diese neue Herausforderung meistern wird. Ich checke ihn gründlich durch, dabei bekommt er hinten neue Drehfederstäbe, und ich tausche Kupplung, Vergaser und Lichtmaschine.
 


   Der WILU bekommt einen weiteren Gepäckträger...
 


    ...und eine wasserdichte Blechkiste
 

Etwas knifflig ist der Einbau einer Katalyt-Gasheizung in den Küchenschrank, einfacher dann der Bau eines weiteren Dachgepäckträgers, der über dem Fahrerhaus seinen Platz findet. Er wird ergänzt durch eine wasserdichte und abschliessbare Blechkiste.

Wir packen alles Werkzeug ein, und all die im Laufe der Jahre gesammelten Ersatzteile. Auf dem hinteren Gepäckträger finden 12 Stahlblechkanister für je 20 Liter Benzin ihren Platz, dazu noch vier Reifen 185SR14, zwei davon komplett mit Felgen. Wir haben inzwischen gelernt, dass sich Gürtelreifen in weichem Sand besser machen als grobstollige Reifen.

Dann plündern wir Aldi- und Plus-Filialen, bunkern eine grosse Menge an haltbaren Lebensmitteln, vergessen auch nicht den Ankauf von 60 Rollen Klopapier. Im Prinzip haben wir eine Reisedauer von etwa 6 Monaten geplant, ahnen noch nicht, das es anders kommen würde.

Wir lassen uns noch die notwendigen Impfungen verpassen, besorgen die erforderlichen Visa, und nachdem wir den Abreisetermin mehrfach verschieben mussten, starten wir am 19. Dezember 1981 endlich zum "Unternehmen Kokosnuss".

Die erste Nacht am Genfer See ist mit minus zehn Grad bitterkalt, und wir sind froh über unsere neue Gasheizung. Doch bald sind wir in Spanien, und verleben hier bei milden Temperaturen sowohl Weihnachten als auch die Sylvesterfeier. Am Abend des 3. Januar gehen wir in Málaga an Bord der Fähre, und am nächsten Morgen beginnt mit der Ankunft in Melilla unser afrikanisches Abenteuer.

Zwei Stunden Aufenthalt bei der Einreise nach Marokko, die marokkanischen Grenzbeamten prügeln ständig auf illegaler Grenzgänger ein, die teilweise sogar über die Autodächer flüchten. Endlich im Land, folgt eine problemlose Fahrt über Oujda zur algerischen Grenze, deren Überquerung auch gut zwei Stunden in Anspruch nimmt. Ziemlich geschafft erreichen wir den einfachen Campingplatz bei Tlemcen.    (Route)

 

Die ersten Tage in Algerien führen uns über Laghouat und Ghardaia nach Hassi Messaoud.

Dort treffen wir auf Kurt und Angelika, unterwegs mit einem roten T2-Bulli aus Darmstadt, und wir kommen überein, die Strecke nach Djanet und Tamanrasset gemeinsam zu befahren.

 


 Kurt und Angelika begleiten uns bis Tamanrasset


 Ich erklimme eine Düne im Gassi Touil
 


 Grosse Wäsche am artesischen Brunnen
     von Tabankort
 

Nach einer langen Fahrt durch das von hohen Sanddünen gesäumte Gassi Touil erreichen wir den artesischen Brunnen von Tabankort. Hier kommt 39 Grad warmes Wasser unter hohem Druck aus einem Stahrohr geschossen. Nach einem ausgiebigen Bad waschen wir unsere Wäsche, die dank des Wüstenklimas innerhalb einer Stunde wieder trocknet.

Wir fahren im Anschluss noch bis kurz vor Tin Fouye, und lagern hier für die Nacht. Es ist sternenklar, und ein riesiger Vollmond steht über uns, der sich allmählich verdunkelt. Begeistert beobachten wir die Mondfinsternis bis weit nach Mitternacht.
 

Hinter In Amenas, wo wir uns bei der Polizei abgemeldet haben, beginnt die Piste nach Djanet. Entgegenkommende Reisende berichten, dass es in Illizi kein Benzin gäbe, und so ist es dann auch.

Das verhilft uns zu einem Ruhetag in den Dünen. Tags darauf kommt der Tankwagen, wir füllen alle Kanister, und es geht weiter.   (Route)
 


 Dünenlandschaft bei In Amenas
 

Uns erwartet nun das Fadnoun-Plateau, mit grauenhafter Rüttelpiste. Ausweichen ist praktisch nicht möglich, so kommen wir nur langsam voran. Am nächsten Tag, die Landschaft ist wieder abwechslungsreicher und die Piste geringfügig besser, hält uns ein Soldat an und bittet um einen Schraubenschlüssel. Daraus wird ein über 2-stündiger Aufenthalt, denn er lädt uns zum Mittagessen ein. Bald kommt ein Militär - LKW daher, mit Brennholz und Vorräten an Bord. Ein Huhn wird gerupft, Kartoffeln geschält, Feuer gemacht. Es wird eine Art Hühnersuppe.
 


                                          Fadnoun-Plateau:  
                  Eintönige Landschaft und Rüttelpiste
 


 Soldaten laden uns ein zur Hühnersuppe
 
 

Ein Toyota-Jeep mit Freiburger Kennzeichen kommt daher, die beiden Insassen Roland und Haridt werden kurzerhand auch eingeladen. Die Suppe wird auf zwei Schüsseln aufgeteilt, eine für unsere Gruppe, die andere für die Soldaten. Schmeckt recht lecker, und zum Nachtisch gibt es sogar Apfelsinen!
 

 
 Der Tag beginnt mit einem Frühstück in grosser Runde, und endet an einem schönen Lagerfeuer
 

Dann lassen wir allmählich das trostlose und unwirtliche Fadnoun-Plateau hinter uns. Es wird sandiger, und bizarre Felsen kündigen das Tassili-Gebirge an.

In Fort Gardel, wo nur einige Hütten und winkende Kinder zu sehen sind, wenden wir uns nach Osten.
 


 Das Tassili-Gebirge kündigt sich an
 

Die Orientierung in diesen weiten Sandebenen ist nicht immer ganz eindeutig, doch nach einer Nacht mit Lagerfeuer erreichen wir das Tal, in dem die Oase Djanet liegt.                                                        (Route)
 

 
 Ausgedehnte Sandpassagen zwischen Fort Gardel und Djanet bieten viel Fahrvergnügen
 


 


 

Wir gönnen uns einen Ruhetag, mit einem Gang durch den Palmenhain, auch melden wir uns bei Polizei und Daira an und gleich wieder ab, und suchen noch den Supermarkt auf. An der linken Wand Regale mit Dosenmarmelade, rechter Hand sind Waschpulverpakete aufgestapelt, in der Mitte Wühltische mit Fischkonserven und Taschenlampenbatterien. Das Angebot ist also recht übersichtlich.
 


                                     Landschaft bei Djanet
 

Auf der Suche nach einem ruhigen Standplatz lernen wir einen guten Trick kennen. Als der WILU ziemlich tief einsandet, lassen wir die Luft aus den Reifen ab bis auf 0,5 bar, und kommen so spielend wieder frei.

Unser elektrischer Kompressor pumpt die Reifen dann wieder auf. Das dauert zwar, doch wir haben ja Zeit. Dieses Verfahren werden wir auf der weiteren Reise noch oft anwenden.
 

Wir übernachten in der Nähe des kleinen Flugfeldes, wo wir am nächsten Morgen an einem Felsen gut erhaltene prähistorische Gravuren bewundern. Wasser und Benzin hatten wir schon gestern wieder aufgefüllt, und nun steht uns 830 Km Pistenfahrt nach Tamanrasset bevor.
 

Zunächst geht es 160 Km zurück nach Fort Gardel, und dann halten wir uns in südwestliche Richtung.   (Route)

Hier fährt es sich sehr gut, vor allen Dingen neben der Piste. Teilweise ist der 3. bzw. sogar der 4. Gang möglich, das hatten wir schon lange nicht mehr.

Aber Vorsicht ist geboten, denn es gibt auch tückische Rinnen und Gräben im Gelände.
 

   
        In flotter Fahrt schnurgeradeaus nach Südwesten
 


                      Auf der Höhe des Djebel Telertheba
 

Immer wieder durchqueren wir ausgedehnte Sandfelder, der WILU nimmt sie mit reduziertem Reifendruck und mit Bravour.

Auf halber Strecke führt die Fahrt durch eine grosse, schier unendlich weite Ebene mit etlichen Oueds, und in einiger Entfernung ragen die gewaltigen, fast 2.500 m hohen Gebirgsstöcke des Djebel Telertheba empor.
 

Urplötzlich taucht rechts in einer Ebene die Oase Idelés auf. Sogar eine neue Tankstelle gibt es, aber sie ist noch nicht in Betrieb. Wir fahren durch die Reihen roter Lehmhäuser bis zum Palmenhain und beraten, als auch schon ein Soldat daherkommt, und uns zur Verwaltung zitiert. Ein dickes Buch wird um unsere persönlichen Daten erweitert, es ist lausig kalt in dem kargen Raum. Wasser gibt es nach Auskunft des Beamten im Palmenhain. Wir schnappen unsere leeren Kanister und stiefeln los. Eine Gruppe Kinder begleitet uns, lautstark fordern sie von uns Geschenke ein, wollen Kugelschreiber, Hemden und Hosen. Aber sie zeigen uns auch den Weg.
 

Durch eine schmale Lücke im Schilfrohrzaun gelangen wir ins Innere der Pflanzung. Sehr schön ist es hier: Grosse Palmen mit weit ausladenden Wedeln, verschiedene Obstbäume, und in voller Blüte stehende Mandelbäume.

In der Mitte ein tiefes Loch, aus dem das Brunnenrohr ragt. Die äusserst lautstarke Pumpe ist in Betrieb und fördert klares Wasser in eine Bewässerungsrinne, aus der wir unsere Kanister füllen.
 

   
               An den Wasserkanälen von Idelés füllen wir                                                    die Kanister
 


               Rundgeschliffene Felsbrocken regen die                                                Phantasie an
 

Die weitere Fahrt erinnert zunächst stark an das Fadnoun Plateau. Schwarze Hügel, schmale Wellblechpiste.

Doch bald wird die Landschaft wieder abwechslungsreicher. Schöne Fernblicke wechseln ab mit breiten, sandigen Oueds, dann fahren wir über Hochflächen mit rundgeschliffenen Felsbrocken, die oft eigenartige Formen haben, und manchmal an Elefantenbuckel oder Flusspferde erinnern.

Die Nächte sind kalt, um die minus 5 Grad, so dass wir vor dem Schlafen gehen, und auch morgens vor dem Aufstehen, unsere Gasheizung kurz anstellen.

Auf der letzten Etappe nach Tamanrasset wechselt die Strecke zwischen brutalem Wellblech und sandigen Oueds mit tiefen Fahrrinnen, dann wieder sind äusserst schwierige Gräben mit grobem Geröll zu überwinden. Etliche kurze Steigungen und Gefälle sorgen auch für Abwechslung.
 

   
           Lange Oueds mit Weichsand vor Tamanrasset
 

 

Fünf Tage nach unserer Abfahrt aus Djanet erreichen wir Tamanrasset. Bei einem Gang über den Markt halten wir Ausschau nach Eiern und Brot. Eier gibt’s keine, wohl aber ofenfrisches Brot, auf das wir allerdings über eine halbe Stunde warten müssen. Danach finden wir bei einem Metzger deutsche Oldenburger Butter. Für 5 Dinar leisten wir uns  ein Päckchen.   (Route)  
 


                          Hauptstrasse von Tamanrasset
 

Dann zur neuen Tankstelle am nördlichen Ortsausgang. Hier stehen wir lange, bis wir den Tank und nur einen Kanister gefüllt bekommen. Mehr gibt’s nicht!

Bis um 15.00 Uhr sind alle Geschäfte, einschliesslich Daira, geschlossen.

 

Wir fahren einige Kilometer in Richtung Tahabort, versuchen unterwegs vergeblich, an einem Reservoir Wasser aufzufüllen. Es ist leer. An der Tankstelle hatte es auch kein Wasser gegeben.

Wir lassen uns gerade am Rande der Piste nieder, da kommt der Freiburger Toyota mit Roland und Haridt über die Hügel. Sie sind einen Tag vor uns in Tam eingetroffen. Gemeinsam fahren wir weiter zur Quelle von Tahabort. Die Hütte wurde erweitert (seit meinem letzten Besuch 1977), aber alles wirkt recht verkommen. Kurt treibt einen Jüngling auf, der das Wasser anstellt, und wir füllen auf. Jetzt kostet es sogar Geld, 3 Dinar für 20 Liter. Wir fahren dann 3 Kilometer zurück in eine kleine Senke, und schlagen hier unser Lager auf.

Wir nutzen die Gelegenheit, erneut eine Hoggarrundfahrt zu unternehmen, inklusive Sonnenaufgang auf dem Assekrem. Vorbei an dem markanten Massiv des Akar-Akar kommen wir zu steinzeitlichen Felsgravuren, und kurz darauf zweigen wir ab in ein Seitental, zu den Gueltas von Afilal.

                                         (Karte Hoggarrundfahrt)


   Unser Ziel ist der Assekrem im Zentrum des Hoggar
 


 Das Massiv des Akar-Akar überragt die Hochebene
 

Die oberen Tümpel sind sumpfig, weiter talwärts werden die Becken schöner. Wir finden Rinnen und Becken direkt im Fels, und das Wasser fliesst über die Stufen von einem Becken zum nächsten.

Oleander und Schilfgras wachsen hier, und sogar eine stattliche, verwilderte Dattelpalme. Im Wasser sind Insektenlarven und kleine Krebse zu beobachten, und Murmeltiere huschen scheu und flink zwischen den Felsen umher.
 

   
                                   An den Gueltas von Afilal
 


 


 Der WILU trägt uns brav durchs Gelände
 


 Ehemalige Vulkanschlote, in der Eruption erstarrt
 

Zurück zur Hauptstrecke, wo die Piste nun nahe an eindrucksvollen Felsdomen und an der markanten Foucauld-Spitze vorbeiführt. Am Abzweig zu der Bergoase Hirafok sind wir schon vorbei, und der Pass des Assekrem ist bereits in Sichtweite, da streikt Kurts VW-Bus an einer langen Steigung.
 

Er packt sie einfach nicht, auch nicht mit schleifender Kupplung. Der Motor zieht einfach nicht richtig. Zündung ist okay, vielleicht bekommt er zu wenig Luft ? Kurt klemmt den Zyklon - Luftfilter ab, der Motor läuft jetzt freier.

So kommt er tatsächlich die Steigung hinauf, allerdings lässt er Angelika und eine schwere Kiste mit Ersatzteilen zurück.
 

   
                  Kurts Bus hat Probleme mit der Leistung
 

Wir laden Angelika nebst Kiste ein, und der brave WILU packt die lange, steile Steigung im ersten Gang ohne zu murren.
 


     Passhöhe des Assekrem, mit Hotel und "Camping"
 

So kommen wir gegen 17.00 Uhr auf der Passhöhe an, wo schon Motorradfahrer, eine Gruppe Pauschaltouristen, und einige Tuareg lagern.

Es hat sich hier oben verändert seit 1977. Ein solides Hotel wurde errichtet, und die Passhöhe wurde zum Campingplatz erklärt, was Kosten in Höhe von 7,50 Dinar pro Person bedeutet.
 

Wir klettern den östlichen Hügel hinauf, um den Sonnenuntergang zu bewundern, haben uns dazu warm angezogen:  2 Jeans, T-Shirt, Flanellhemd, Pullover, Parka mit Futter.

Beim Aufstieg komme ich aber so ins Schwitzen, dass ich, oben angekommen, die Jacke erst mal ausziehe.

Die Freiburger Haridt und Roland, auch gerade angekommen, begleiten uns.

 


 Beim Aufstieg komme ich ins Schwitzen
 


 Roland und Haridt aus Freiburg
 


 Hoggar-Berge im Schein der untergehenden Sonne
 

Gegen 7 Uhr morgens erklimmen wir keuchend nochmals die Anhöhe, um den Sonnenaufgang über den bizarren Hoggarbergen zu erleben.

Wir nehmen die einmalige Stimmung tief in uns auf, und steigen dann nach ein und einer halben Stunde wieder hinab zu den Fahrzeugen.
 

   
                  Immer wieder ein grossartiges Erlebnis:
                      Die Sonne geht auf über dem Hoggar
 

Weiter geht die Fahrt, mit teilweise üblen Oued - Durchquerungen. Wir kommen an dem markanten Berg Ilamane vorbei, und bald darauf erreichen wir den hohen Hügel, der vollkommen aus blauschwarzen Basaltsäulen besteht, angeordnet wie Orgelpfeifen.
 

 
 Basaltsäulen vulkanischen Ursprungs erinnern an Orgelpfeifen
 


                    Da geht's hinauf...

Es folgen etliche sehr schlechte Passagen, bei denen der VW-Bus fast an die Grenzen seiner Steigfähigkeit und Bodenfreiheit stösst.

Vor uns liegt eine lange, steile Steigung, voller tiefer mit Geröll gefüllter Löcher und Rinnen. Vorsichtig erklimmen wir den Hügel, im 1. Gang und zum Teil mit schleifender Kupplung, um den Motor auf Drehzahl zu halten.

Viele solcher Steigungen sind auf der Strecke noch zu bewältigen.


 

Grosse Freude meinerseits, als ich links der Piste das VW-Bus-Wrack mit derAufschrift "Frankfurt - Oran - Tamanrasset, Juli ‘74" erspähe, das schon 1977 hier lag.

   
                     Das Wrack ist mir ans Herz gewachsen


 Ich verlege provisorisch ein neues       Kabel entlang der Aussenseite
 

10 Km weiter bleibt unser Wagen plötzlich stehen, springt nicht mehr an! Qualm steigt im Fahrerraum auf. Zuerst denke ich es sei Staub, doch dann der Geruch... Wir springen aus dem Auto, Gertrud schnappt schnell ihre Handtasche.

Ich reisse die Sitzbank heraus, und schon sehen wir die Bescherung: Ein Kabel ist durchgescheuert, hat einen Kurzschluss verursacht, und ist rotglühend am Schmoren. Mit einem Lappen ergreife ich es, und reisse es heraus. Die Gefahr eines Brandes ist nun erst einmal gebannt. Es war das Plus-Kabel zur Zündspule.

 

Ich nehme eine provisorische Reparatur vor, indem ich ein neues Kabel mit Klebeband aussen am Wagen befestige, und es nach hinten zur Zündspule führe.

So erreichen wir dann Tam ohne weitere Probleme.     
(Route)
 


"WILU's Reisen"

"Teil 2:
Über Wiesbaden
nach Marokko"