Renaissance einer Schrottkarre
III. Kampf dem Rost

Restaurierung ist in diesem Zusammenhang vielleicht nicht das richtige Wort. Es ging mir nicht um die Wiederherstellung eines Originalzustandes, etwa als Polizeifahrzeug, sondern vielmehr um eine technische Instandsetzung und nachfolgender Nutzung als Alltagsfahrzeug, Campingbus, und  - diese Bezeichnung kam damals auf-  als "Wohnmobil".

Rostschäden gab es hauptsächlich auf der linken Seite unten, und auf der gegenüber liegenden Seite im Bereich der Seitentüren. Hier war sogar ein Stück Boden durchgerostet. Bei der Reparatur war mir ein Freund sehr behilflich, der als gelernter Schlosser gut mit einem Autogen-Schweissgerät umgehen konnte, welches ich ausgeliehen hatte.

Beim VW-Händler hatte ich die erforderlichen Reparaturbleche bekommen, und so waren die wenigen Durchrostungen bald behoben. Das Reparaturblech für die linke Seite nietete ich mit Popnieten einfach auf. Ich weiss, da erschaudert der ernsthafte Restaurator, aber mir erschien das damals praktisch und wirkungsvoll.

Dann kam die Unterseite des Wagens an die Reihe. Ich säuberte den gesamten Unterboden mit Hilfe einer Drahtbürste, und pinselte danach einen Unterbodenschutz auf. Dabei sah ich, dass die Bremsleitungen in schlechtem Zustand waren, und ersetzte sie durch neue.

Die Räder abzumontieren war ein echter Kraftakt. Die Radschrauben sassen derart fest, dass ich sie mit Hilfe von Meissel und Hammerschlägen bearbeiten musste, bis sie sich endlich lösten.

Ich reinigte die Radtrommeln, baute die Bremszylinder aus, reinigte auch diese, und baute Reparatursätze ein, so dass sie wieder fast neuwertig waren. Auf die Bremsbacken nietete ich neue Beläge auf. Den defekten Hauptbremszylinder überholte ich, und machte ihn mit einem Reparatursatz wieder funktionstüchtig. Nach Einstellarbeiten war die Bremsanlage nun wieder in einwandfreiem Zustand.

Ich entrostete auch den Innenraum, mit Drahtbürste und Sandpapier, trug reichlich Rostschutzfarbe auf, und pinselte auch den Laderaumboden von innen mit Unterbodenschutz ein. Jetzt konnte der Ausbau zum Campingbus beginnen!