Der WILU wird Spanier
Obwohl seit 1985 in Spanien beheimatet, trug der WILU noch immer sein deutsches Kennzeichen WI – LU 660. Aber im Jahre 1990 führten wir das Fahrzeug auch offiziell nach Spanien ein. Dazu musste es erst einmal verzollt werden, wozu wir es der Zollbehörde in Tarragona, am Plaza de los Carros, vorführen mussten. Nachdem der Einfuhrzoll entrichtet war, musste sich der WILU eine ITV-Prüfung unterziehen, demspanischen Pendant einer TÜV-Untersuchung. Er wurde für völlig verkehrstauglich befunden, und bekam sogar eine Plakette mit zwei Jahren Gültigkeit! Das war absolut überraschend, denn Fahrzeuge dieses Alters müssen normalerweise sogar alle 6 Monate vorgeführt werden.
Danach war der WILU einige Monate lang unser einziges Fahrzeug, doch wegen der verhältnismässig hohen Betriebskosten und der schwierigen Ersatzteillage hier in Spanien war das keine Dauerlösung. Deshalb kauften wir einen gebrauchten Diesel-PKW, und benutzten den WILU nur noch gelegentlich zu besonderen Anlässen. Zu jenem Zeitpunkt hatte der WILU insgesamt 355.098 Km auf dem Buckel, und gut die Hälfte davon, nämlich 187.098 Km hatte ich mit ihm zurückgelegt. Eine reife Leistung, wenn man bedenkt, dass er jetzt 31 Jahre alt war, und schon vor 15 Jahren verschrottet werden sollte! Nun stand er die meiste Zeit abgestellt in einer Halle, und 1994 liessen wir ihn vorübergehend stilllegen, und hierfür kam im Mai 1994 die Guardia Civil eigens zu der Halle, um den WILU zu verplomben. Zwischen Kupplungspedal und Lenkrad wurde ein Draht gespannt und verplombt, um so sicher zu stellen, dass das Fahrzeug nicht mehr benutzt wurde. 1997 musste der WILU leider seinen geschützten Platz in der Halle räumen, und stand nun draussen auf dem Gelände, Sonne, Wind und Wetter gnadenlos ausgesetzt, und leider vergriffen sich auch ungebetene Gäste an ihm, die das Grundstück des Nachts heimsuchten. Man klaute ihm die Frontscheinwerfer und die Aussenspiegel, auch das VW-Emblem vorne war eines Tages weg, und jemand hatte eine der Frontscheiben zertrümmert. So stand er ziemlich traurig da, und die Witterung der Jahre hatte am Lack genagt. Auch waren Mäuse eingedrungen, und hatten an Polstern und Vorhängen eifrig genagt. Und die schöne Plombe der Guardia Civil war längst verschwunden. So stand er
dort, bis zum Sommer 2003. |
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