Renaissance einer Schrottkarre Der Zufall wollte, dass ich am 8. Mai 1975 mit meinen Freunden eine Vatertagswanderung durch den Taunus unternahm. Dieser eigentümliche Brauch trieb uns für gewöhnlich erst mal einige Kilometer durch die frühlingserwachende Natur, ehe wir uns in einer Dorfgaststätte dem Stemmen etlicher Hohlmasse widmeten. Besagter Zufall wollte ausserdem, dass wir in der Nähe der Gemeinde Breithardt vorbeikamen. Der Weg führte quer über eine Anhöhe, und gab den Blick frei auf das Tal, auf Breithardt, und vor allen Dingen auf einen Schrottplatz. Unter den abgestellten Fahrzeugen konnte ich einen roten VW - Bus ausmachen, der noch vollständig zu sein schien. Das weckte meine Neugierde, doch da meine Begleiter dieses Interesse nicht teilten, so folgte erst einmal das übliche Vatertagsprogramm, wobei gottlob keine grösseren Verluste zu beklagen waren.
"Für 100 Mark ist er Ihnen", sagte Herr Haubold, der freundliche Schrottplatzinhaber, und wenige Tage später kam ich mit Deckungskarte und roten Kennzeichen zurück. Es folgte eine abenteuerliche Fahrt ohne funktionierende Fussbremse, dafür zog die Handbremse wenigstens einigermassen. Es ging durch Wälder und Felder, 21 Km von Breithardt nach Dasbach. Dort hatte ich von einem Bekannten einen Stellplatz in einer Scheune angemietet, und in dieser stellte ich nun mein "neues" Vehikel ab. Und da stand es nun, ohne dass wir etwas damit angefangen hätten, gut ein Jahr lang. Um den Wagen herzurichten, und zum Campingfahrzeug auszubauen, waren Zeit und Geld nötig. An beidem, besonders aber an letzterem, mangelte es. Und, um dieses Projekt "Schnapsidee“ wirklich anzugehen, bedurfte es noch eines besonderen Anstosses. Der kam dann von Libyens Staatspräsident Ghaddafi! |
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