WILU's technische Besonderheiten
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6. Zusatz-Ölkühler |
Nach einigem Gewerke mit vielen Flüchen (Dichtung für den Flansch lag nicht bei, und Schlauchanschlüsse passten nicht an Ölkühler) war dann alles eingebaut und auch dauerhaft dicht. Den Ölkühler selbst hatte ich auf der vorderen Stosstange montiert. Das Ergebnis war überwältigend: Auch bei anhaltendem Vollgas bei sommerlicher Fahrt stiegt die Öltemparatur kaum noch über 90 Grad an.
7. Hochdach
Wahrscheinlich der grösste Frevel überhaupt: 1980 baute ich aus Blech ein Hochdach, welches ich dem WILU überstülpte und fest montierte. Es entstand aus Tafelblech, mit der Blechschere ausgeschnitten, und mit Popnieten zusammengebaut. Dann beherzt die geliehene Stichsäge angesetzt, und zwischen den Dachholmen eine Öffnung herausgeschnitten, wie sie auch für die handelsüblichen Hubdächer vorgesehen war.
Zu beiden Seiten bekam der Dachaufsatz Fensteröffnungen mit Plexiglasscheiben. Die notwendigen Lackierarbeiten bewerkstelligte ich mit einer elektrischen Spritzpistole. Neben zusätzlichen Stauraum in Form weiterer Schrankfächer und Ablagen brachte das Aufsatzdach die seit längerem vermisste Stehhöhe im "Wohnbereich".
Und der TÜV? Die haben nicht mal gezuckt, und das Dach anstandslos in die Papiere eingetragen. Allerdings hatte ich vorher die Plexiglasfenster gegen Sperrholzplatten ausgetauscht, vorübergehend...
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8. Vorderachse ausgetauscht
Ebenfalls 1980 tauschte ich die Original-Vorderachse gegen eine des Baujahres 1965 aus. Die Drehfederstäbe waren bei dieser in besserer Verfassung, und die Bremsen waren stärker ausgelegt.
9. Umstellung auf Gürtelreifen
Nachdem die serienmässigen Diagonalreifen 6.40-15 abgenutzt waren, stellte ich 1980 auf Gürtelreifen der Grösse 185 SR 14 um. Ein Satz gut erhaltener Reifen inklusive 14-Zoll-Felgen waren für 120 DM beim Autoverwerter zu bekommen. Mit den Gürtelreifen verbesserte sich der Fahrkomfort spürbar, und auch die Strassenlage in den Kurven war erheblich besser. Allerdings war jetzt die Höchstgeschwindigkeit etwas
geringer, und der Tacho zeigte nun ca. 5,5% zuviel an.
10. Noch mehr Power
Nach der grossen Afrika-Reise baute ich im Oktober 1983 einen stärkeren Motor ein, den ich von einem Freund übernahm. Ein 1600er mit rasanten 47 PS, so dass der WILU kaum noch zu halten war.
11. Hinterachse und Getriebe
Im Herbst 1984 konnte ich von einem T1-Totalschaden, Baujahr 1964, eine Hinterachse mit Getriebe günstig erwerben. Die bekam der WILU nun eingebaut, da sie zu den 14-Zoll-Rädern besser passte.
Das alte Getriebe mit seiner kleinen Übersetzung, in Verbindung mit den kleinen 14-Zoll-Reifen, bewährte sich zwar hervorragend auf den Wüstenstrecken. Aber im Alltag, auf Landstrassen und Autobahnen, war es unwirtschaftlich, mit einem in Vollast dröhnenden Motor gerade mal auf 90 Km/h zu kommen. Der Verbrauch war hoch, und der Verschleiss, man kann sich's denken.
Mit dem 1964er Getriebe, in Zusammenarbeit mit dem 47-PS-Motor, kam der WILU nun auf gerader Strecke locker auf 120 Km/h.